Exzess- Wo Licht zerbricht

Ein neues Kapitel beginnt – und es brennt.Vierzehn Jahre nach Exzess – Meine zwei Leben öffnet sich ein neuer Raum. Radikaler. Zerbrechlicher. Wahrhaftiger. Noch gibt es kein offizielles Veröffentlichungsdatum, aber so viel kann ich sagen: Exzess – Wo Licht zerbricht ist fertig. Das Cover steht. Der Text steht. Ich habe in den Abgrund geschaut – und weitergeschrieben.Dieses Buch ist anders. Es ist ein Brennpunkt. Eine Verdichtung von Jahren zwischen Klinik und Kanzel, Psychiatrie und Papst, Zwischenstation und Jugendknast. Ich habe Begegnungen festgehalten, die mich verändert haben – mit Berühmten und mit Vergessenen. Mit Menschen, die Licht brachten, während es in mir zerbrach. Es ist ein Buch für Suchende. Für Menschen, die spüren, dass die einfachen Antworten nicht mehr tragen. Für alle, die bereit sind, durch Dunkelheit hindurch ein neues Licht zu erahnen.Im Sommer 2025 wird es erscheinen. Wer will, darf sich auf eine Reise gefasst machen. Eine Reise zwischen Absturz und Aufbruch, Glaube und Zweifel, Nähe und Wahnsinn.Exzess – Wo Licht zerbricht. Demnächst. Und doch schon da.

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Der Schwan – Ein Lehrmeister der Stille

Es gibt Augenblicke, in denen die Welt leiser wird. Nicht still im Sinne von leer, sondern voller Gegenwart. So ein Moment ist es, wenn ein Schwan auftaucht. Weißes Gefieder, eine Bewegung wie aus der Zeit gefallen. Kein Tier gleitet so selbstverständlich über das Wasser. Keine Eile, kein Flattern, kein Versuch, zu beeindrucken. Und genau das macht ihn so majestätisch. Der Schwan erklärt nichts – er ist einfach. Und darin liegt seine Kraft.  Ich beobachtete ihn an einem stillen Seeufer. Das Wasser lag glatt wie Glas, die Halme standen aufrecht im Wind. Er trat aus dem Schilf, neigte den Hals, als würde er den Morgen kosten. Es war, als hätte er nichts vergessen von dem, was wir Menschen oft verlieren: das Einverständnis mit dem Jetzt. Wir nennen es „zur Ruhe kommen“, als wäre es ein Ziel. Der Schwan zeigt, dass es ein Zustand ist. Kein Konzept, sondern eine Haltung. Kein Rückzug, sondern Tiefe.Sein Gleiten ist kein Vorankommen – es ist ein Lauschen. Als würde er der Welt zuhören, ohne sie zu unterbrechen. Ich dachte: Vielleicht ist der Schwan nicht schön, weil er etwas darstellt – sondern weil er nichts beweisen muss. In einer Welt, in der alles laut und schneller werden will, zeigt er: Würde ist leise. Und echte Präsenz braucht keine Bühne, sondern Raum. Raum für das, was nicht gesagt werden muss.Wer dem Schwan lange genug zusieht, lernt vielleicht mehr über sich selbst als in manchem klugen Buch.

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Die große Verblendung unserer Zeit

Wir leben in einem Zeitalter des Glanzes – aber nicht des Lichts. Überall wird geblendet, verführt, inszeniert. Menschen jagen Bildern nach, Träumen, die ihnen nicht gehören. Oft merken sie erst viel zu spät, dass sie sich verirrt haben – nicht nur im Außen, sondern auch in sich selbst. Es ist die Zeit der großen Verblendung, geprägt von falschen Versprechen, falschen Menschen und falschen Zielen. Man verkauft uns Erfolg, aber meint Macht. Man spricht von Gemeinschaft, aber sucht Reichweite. Man redet von Liebe, aber meint Besitz. Während alles glitzert, glänzt, filtert und sich in Szene setzt, wartet hinter der schönen Fassade oft nur Leere oder etwas Dunkles, das niemand zeigen will.Besonders in den sozialen Medien wird sichtbar, wie stark der Schein geworden ist und wie schwach oft das Sein. Was wirklich zählt – Mitgefühl, Aufrichtigkeit, Menschlichkeit – hat keine laute Stimme in dieser Welt. Es schimmert nur leise, schreit nicht, inszeniert sich nicht, sondern dient. Genau darum ist es so schwer geworden, diejenigen zu erkennen, die es wirklich gut mit uns meinen, die nicht nehmen, sondern geben, die zuhören, statt sich selbst zu vermarkten, die bleiben, wenn der Glanz vergangen ist.Ganz besonders macht mir das mit Blick auf die jungen Menschen Sorgen. Sie wachsen in einer Welt auf, in der der Wert eines Menschen oft an Followern gemessen wird, nicht an Haltung; an Marken, nicht an Menschlichkeit. Sie sind täglich der Versuchung ausgesetzt, sich selbst zu verlieren im Spiel um Aufmerksamkeit, um Anerkennung, um vermeintlichen Erfolg. Wir dürfen nicht zuschauen, wie sie geblendet werden von falschen Versprechungen. Denn sie werden die Erwachsenen der Gegenwart. Wenn wir ihnen nicht helfen, den Weg zu finden – zu sich selbst, zu Wahrhaftigkeit, zu echter innerer Stärke – dann werden sie nicht führen, sondern folgen; nicht leuchten, sondern flackern. Es ist unsere Aufgabe, ihnen vorzuleben, was Tiefe bedeutet, was es heißt, echt zu sein – und nicht nur sichtbar. Denn das Herz eines jungen Menschen ist kostbar. Es verdient mehr als nur Glanz. Wer die Wahrheit sucht, muss bereit sein, dem Glanz zu misstrauen – und vielleicht beginnt alles damit, dass wir selbst wieder lernen, weniger zu blenden und mehr zu leuchten.

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Wenn Freude machen verdächtig wird

Es gibt einen Gedanken, der mich in letzter Zeit häufiger beschäftigt: Warum wird es eigentlich oft als „verdächtig“ gesehen, wenn ein Mensch anderen eine Freude machen will? Ich höre dann Sätze wie: „Der will sich nur beliebt machen.“ Oder: „Das ist doch unehrlich – der macht das doch nur, um Anerkennung zu bekommen.“ Und irgendwann schwingt sogar der Vorwurf mit, man sei nicht echt, nicht bei sich selbst, vielleicht sogar schwach, wenn man sich für andere einsetzt. Aber ist das wirklich so?Ich glaube, wir verlernen gerade etwas sehr Wertvolles: den Glauben daran, dass es echte Freude am Geben gibt. Dass es Menschen gibt, die lieben, indem sie für andere da sind. Nicht, weil sie sich selbst nicht spüren – sondern gerade weil sie in sich ruhen. Weil sie etwas weitergeben wollen von dem, was in ihnen lebendig ist. Eine Geste, ein Lächeln, ein stiller Dienst im Hintergrund. Ohne großes Tamtam. Ohne Rechnung. Der französische Philosoph Emmanuel Lévinas hat einmal gesagt: „Die Verantwortung für den anderen ist größer als die Verantwortung für mich selbst.“ Ein Satz, der uns herausfordert – und zugleich berührt. Weil er eine andere Art von Stärke beschreibt: die stille, zugewandte, verantwortliche. Ja, es gibt sicher Menschen, die geben, um sich selbst zu bestätigen. Das gibt es. Aber das ist nicht das Gleiche wie echte Fürsorge. Wer aus innerer Freiheit gibt, tut es nicht aus Mangel – sondern aus einem inneren Reichtum heraus. Aus der Fähigkeit, sich selbst nicht immer in den Mittelpunkt zu stellen. Sondern auch mal zuzuhören. Da zu sein. Ohne etwas zu erwarten.Ich habe viele Menschen kennengelernt, die auf diese stille Weise Großes tun. Und ich merke: Oft sind es genau diese Menschen, die die Welt zusammenhalten – in Familien, in Teams, in Freundschaften. Ich frage mich: Was wäre, wenn wir aufhören würden, Fürsorge mit Schwäche zu verwechseln? Wenn wir nicht sofort fragen würden: „Was will der davon haben?“ Sondern einfach mal anerkennen, dass es auch ein Geben gibt, das aus Liebe kommt. Aus Güte. Aus dem Wunsch heraus, etwas heller zu machen – für andere. Vielleicht ist es gerade das, was wir heute wieder neu lernen müssen: dass es nichts Verdächtiges hat, wenn jemand anderen eine Freude machen will.Sondern etwas Menschliches.Etwas Schönes.Etwas, das wir brauchen.

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Das schwarze Schaf

Jeder von uns kennt diesen Begriff: das schwarze Schaf. Ein Ausdruck, der sich in unsere Sprache geschlichen hat, als sei es etwas Selbstverständliches, jemanden so zu nennen – den einen, der anders ist. Der aus der Reihe tanzt, der sich nicht fügt. Das schwarze Schaf – immer irgendwie das Problem. In Familien, in Freundeskreisen, in Gemeinschaften, in Vereinen. Und manchmal sind wir es selbst, die so gesehen werden – oder so fühlen. Doch was sagt dieses Bild eigentlich über uns aus?Es sagt: Nur wer sich anpasst, gehört dazu. Nur wer still ist, ist richtig. Nur wer die bekannten Wege geht, darf mitlaufen. Wer aber neue Pfade betritt, wer Fragen stellt, wer seine Richtung selbst wählt, wird schnell verdächtig. Und oft auch allein. Dabei sind es doch genau diese Menschen – die sogenannten schwarzen Schafe – die oft am meisten bewegen. Nicht, weil sie laut sind. Sondern weil sie den Mut haben, anders zu sein. Sie verlassen die eingefahrenen Trampelpfade der Gewohnheit und schlagen Wege ein, die vorher niemand kannte – nicht, weil sie besser sein wollen, sondern weil ihr Herz ihnen etwas anderes sagt. Nicht aus Überheblichkeit, sondern aus Echtheit. Sie wollen niemanden belehren – sie können nur nicht anders, als ihrem eigenen Weg zu folgen.Diese neuen Pfade, die sie betreten, sind nicht nur für sie selbst bedeutsam. Sie erweitern auch die Ortskenntnis für andere. Plötzlich wird sichtbar, dass es nicht nur diesen einen Weg gibt. Dass Vielfalt möglich ist. Dass man Entscheidungen treffen darf, die nicht der Norm entsprechen – und trotzdem richtig sein können. Vielleicht gerade deshalb. Was wäre, wenn wir anfangen würden, schwarze Schafe nicht auszugrenzen, sondern einzuladen? Nicht zu beäugen, sondern ihnen zuzuhören? Was wäre, wenn wir begreifen würden, dass sie uns Türen öffnen können, anstatt sie zuzuschlagen? Dass ihr Mut uns selbst mutiger machen könnte?Ich glaube, wir brauchen mehr Menschen, die sich trauen, anders zu sein. Die nicht alles mitmachen, nur um dazuzugehören. Die lieber aufrichtig als bequem sind. Und ich glaube, dass unsere Welt heller wird, wenn wir aufhören, Anderssein als Bedrohung zu sehen – und anfangen, es als Bereicherung zu begreifen. Denn das schwarze Schaf ist in Wahrheit kein Schattenwesen. Es ist oft einfach nur das Erste, das den Mut hatte, in eine neue Richtung aufzubrechen.Und vielleicht, wenn wir ehrlich hinsehen, war genau dieses Schaf der Anfang einer neuen Herde.Dario Pizzano

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Sich selbst annehmen – der Weg zurück zu uns

Warum der Blick nach innen kein Rückzug ist, sondern eine Rückkehr.Wir suchen so vieles im Außen – Anerkennung, Liebe, Halt. Aber vielleicht beginnt echte Veränderung genau dort, wo wir aufhören zu suchen – und anfangen, uns selbst wirklich zu sehen. Wir leben in einer Welt, in der das Außen dominiert. Alles dreht sich um Bilder, Erwartungen, Meinungen. Wir wachsen damit auf, uns zu orientieren, zu vergleichen, dazuzugehören – aber nicht unbedingt damit, uns selbst wirklich zu begegnen. Was oft fehlt, ist der Blick nach innen. Und doch ist es genau dieser Blick, der uns trägt. Denn wer den Mut hat, nach innen zu schauen, der begegnet dem, was darunter liegt – dem eigenen Selbst. Nicht dem Bild, das wir zeigen, sondern dem Menschen, der wir wirklich sind.  In der Therapie wird oft vom „inneren Kind“ gesprochen. In der Religion vom „Seelenkern“. Es geht letztlich immer um denselben Raum: den Ort in uns, an dem wir ehrlich sein dürfen. Ohne Maske, ohne Bewertung. Dort, wo wir mit uns selbst in Kontakt kommen – mit dem, was verletzt ist, aber auch mit dem, was heilt.Sich selbst anzunehmen bedeutet, genau dort stehen zu bleiben. Sich nicht abzulenken, nicht zu flüchten, nicht ständig weiterzumachen. Sondern innezuhalten und zu erkennen: Das bin ich. Mit allem, was dazugehört. Nur dort entsteht echte Fürsorge. Nur dort beginnt Heilung.Denn wer gelernt hat, bei sich zu bleiben, muss nicht mehr ständig nach Bestätigung suchen. Er erkennt seinen eigenen Wert – nicht im Vergleich, sondern in der Stille. Wer sich selbst sieht, braucht nicht mehr gesehen zu werden. Papst Johannes Paul II. hat einmal gesagt: "Wer sich selbst sucht, wird Gott finden. Wer Gott sucht, wird sich selbst finden.“ Dieser Satz begleitet mich schon lange, weil er eine tiefe Wahrheit in sich trägt: Es ist derselbe Weg. Der nach innen.Frei werden heißt, sich vom Gruppenzwang zu lösen. Vom Gefühl, sich anpassen zu müssen, um dazuzugehören. Wer sich selbst annehmen lernt – mit all dem, was er ist – der merkt, dass er nicht untergehen muss, um Teil der Welt zu sein. Auch die Stille gehört dazu. Auch das Alleinsein. Beides ist nicht das Gegenteil von Verbundenheit – sondern oft ihr Anfang. Denn wer mit sich selbst in Kontakt ist, kann andere nicht mehr aus Mangel lieben, sondern aus Fülle.  Der Künstler Jonathan Meese hat einmal gesagt: „Man muss sich selbst immer ausdrücken. Immer. Mit Kunst, mit Liebe, mit allem.“ Und genau das ist es.Sich selbst annehmen. Sich ausdrücken. Bei sich bleiben. Nicht, um perfekt zu sein – sondern um echt zu sein. Da beginnt der Weg. Und da hört er auch nie auf. Vielleicht ist das die leise, aber wichtigste Aufgabe unseres Lebens: nicht jemand anderes zu werden – sondern endlich bei sich selbst anzukommen.

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Leben im Jetzt – Der wahre Frieden liegt in der Gegenwart

Ein alter Mann sagte einmal: “Sich Sorgen zu machen nimmt dir nicht die Probleme von morgen, es nimmt dir den Frieden von heute.”Tief in mir spürte ich, wie weise das ist. Wie oft hetzen wir unseren Gedanken hinterher, gefangen in einem Netz aus Erwartungen, Ängsten und Hoffnungen? Wir malen Bilder einer Zukunft, die vielleicht niemals eintritt, oder schleppen alte Geschichten mit uns herum, als könnten wir sie dadurch ändern. Und während wir all das tun, vergeht das Leben. Nicht morgen, nicht gestern – sondern jetzt. Ich erinnere mich an ein Reh, das am Waldrand stand. Es sah mich an, ruhig, wachsam, aber ohne Furcht. Es wusste nicht, was der nächste Moment bringen würde, ob ein Raubtier lauerte oder der Wald sicher blieb. Und doch fraß es weiter, als gäbe es nichts Wichtigeres als genau diesen Augenblick. Das Reh plant nicht seine Zukunft. Es malt sich keine Schreckensszenarien aus, verliert sich nicht in Gedanken über das, was war oder sein könnte. Es lebt. Und in diesem Leben liegt ein Vertrauen, das wir oft verloren haben.Und dann ist da noch etwas, das wir wiederfinden können: Dankbarkeit.Dankbarkeit für jeden Moment, den wir erleben dürfen. Für die Menschen, die uns begleiten. Für das Lachen eines Kindes, den Geschmack eines einfachen Essens, den Geruch von Regen auf warmem Asphalt. Nichts ist selbstverständlich. Nichts. Vielleicht ist das das größte Geschenk: zu erkennen, dass das Leben uns nicht erst dann gehört, wenn unsere Sorgen verschwinden, sondern immer – genau jetzt. Wenn wir es sehen. Wenn wir es annehmen. Wenn wir dankbar sind für das, was ist.Dario Pizzano

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Der wahre Sieg: Vertrauen und Menschlichkeit

In den letzten Wochen habe ich viel über Vertrauen nachgedacht – darüber, wie wertvoll es ist, wenn ein Mensch uns den Raum gibt, den wir brauchen, um uns selbst zu finden, ohne Angst, ohne Druck, ohne Bedingungen. Vertrauen wächst aus Verständnis, Geduld und dem Wunsch, den anderen in seiner Entwicklung zu begleiten, statt ihn zu kontrollieren.

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Hör auf, dich selbst aufzugeben!

„Freiheit bedeutet Verantwortung. Das ist auch der Grund, warum die meisten sich vor ihr fürchten.“ – George Bernard ShawDu hast vielleicht etwas Schlimmes erlebt. Vielleicht hat das Leben dir mehr abverlangt, als du tragen konntest. Vielleicht bist du verletzt, enttäuscht, müde. Aber all das ist kein Grund, dich in deinem Schmerz einzurichten und zu erwarten, dass andere ihn für dich tragen. Du bist nicht schuld an dem, was dir passiert ist. Aber du bist verantwortlich dafür, was du daraus machst.Jeder will frei sein. Frei von Schmerz, frei von Last, frei von allem, was das Leben schwer macht. Doch Freiheit bedeutet nicht Leichtigkeit. Freiheit heißt, Verantwortung zu übernehmen. Keine Ausreden mehr. Keine Schuldzuweisungen. Keine anderen, die einen retten müssen.Es kann nicht immer an den anderen liegen. Es kann nicht immer die Welt sein, die gegen dich ist. Irgendwann wird niemand mehr da sein. Weil die Menschen, die dich lieben, erschöpft sind. Weil sie erkennen, dass sie dich nicht retten können – solange du nicht bereit bist, selbst für dich zu kämpfen.Vielleicht hast du das Gefühl, dass dich jemand verlassen hat. Dass sich jemand von dir abwendet, dich auf Distanz hält. Und vielleicht denkst du, das sei Verrat. Aber hast du schon mal darüber nachgedacht, dass er es aus Liebe tut?  Manchmal ist der größte Liebesbeweis nicht, immer für jemanden da zu sein – sondern loszulassen. Weil sie wissen, dass du dich nur veränderst, wenn du es selbst willst. Du willst frei sein? Dann übernimm Verantwortung für dich. Hör auf, dich auf andere zu stützen, ohne selbst loszugehen. Hör auf, nur zu nehmen, ohne zu geben.Niemand kann das für dich tun. Niemand wird kommen und dich retten. Es liegt an dir. Also steh auf. Hol dir Hilfe. Fang an, Verantwortung zu übernehmen. Denn das Leben passiert nicht irgendwann – es passiert jetzt. Und manchmal sind die Menschen, die dich loslassen, diejenigen, die dich am meisten lieben. Weil sie wissen, dass du nur dann wirklich wachsen kannst, wenn du endlich selbst gehst. Und während du diesen Weg gehst, vergiss eines nicht: Du bist nicht allein. Du warst es nie. Es gibt Menschen, die dich sehen. Die dich verstehen. Die dich lieben – nicht für das, was du von ihnen erwartest, sondern für das, was du wirklich bist. Und wenn du beginnst, Verantwortung für dich zu übernehmen, dann wirst du etwas erkennen, das vielleicht lange verborgen war:Deinen eigenen Wert. Denn du bist mehr als dein Schmerz. Mehr als deine Vergangenheit. Mehr als das, was dich zurückhält. Und wenn du das erst einmal begreifst, wird aus der Verantwortung keine Last mehr – sondern deine größte Freiheit.

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Zurück in die Zukunft – und zurück zu uns selbst

Ich liebe die Zurück in die Zukunft-Filme. Sie sind nicht nur grandios inszeniert, sondern berühren etwas Tiefes in uns: den Wunsch, zurückzugehen, Dinge anders zu machen, Fehler zu korrigieren. Und natürlich gehört dazu auch der Style – dieser nostalgische Hauch, der uns glauben lässt, dass früher irgendwie alles besser war. Doch ist das wirklich so? Oder ist es einfach unser Blick, der sich verändert? Die Realität bleibt: Es gibt keine Zeitmaschine. Kein Zurück, kein Umschreiben, kein Löschen. Was war, das war – und wir können es nicht ändern. Was wir aber können, ist, unseren Umgang damit zu verändern. Uns mit unserer Vergangenheit zu versöhnen, anstatt gegen sie zu kämpfen. Nicht im Krieg mit uns selbst zu leben, sondern zu akzeptieren, dass alles dazugehört: die Fehler, die Missgeschicke, die Umwege.

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Von Kämpfen zum Wachsen

"Das Leben ist eine Reise zu uns selbst.“ Dieses Zitat von Hermann Hesse begleitet mich schon lange. Wir durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen, jeder auf seine Weise, in seinem eigenen Tempo. Das Leben fordert uns immer wieder auf, aufzubrechen, weiterzugehen, uns zu verändern. Und auch wenn Veränderung oft mit Unsicherheit verbunden ist, führt sie uns nicht ins Ungewisse, sondern in die innere Freiheit, in die Liebe, in ein tieferes Verstehen von uns selbst und der Welt. Wenn wir Menschen betrachten, sehen wir oft zwei Arten: jene, die verbittert sind, festhalten an dem, was einmal war – und jene, die sanftmütig geworden sind. Doch Sanftmut ist keine Schwäche. Im Gegenteil: Es sind die, deren Kraft nicht mehr hart aufbegehrt, sondern sich in Weisheit verwandelt hat. Sie kämpfen nicht mehr um jeden Preis, weil sie längst verstanden haben, dass viele Kämpfe sinnlos sind. Dass das Leben nicht durch Kontrolle, sondern durch Vertrauen leichter wird. Sanftmut ist nicht Schwäche, sondern die Reife der Seele.Ich habe mich immer zu älteren Menschen hingezogen gefühlt, besonders zu denen, die diese Ruhe in sich tragen. Schon als Kind spürte ich, dass ihre Art zu sprechen, zu handeln, anders war. Weniger Drama, weniger Härte – dafür mehr Nachsicht, mehr Verständnis. Sie hatten so viel erlebt, sie mussten nichts mehr beweisen. Vielleicht ist das die schönste Entwicklungsstufe: nicht mehr kämpfen müssen, sondern einfach wachsen dürfen, in Frieden, in sich selbst ankommen. Es ist nie zu spät für einen Neuanfang. Jeder Moment birgt die Möglichkeit, alte Muster loszulassen, Frieden zu schließen, sich für Liebe und Freiheit zu entscheiden. Vielleicht nicht mehr mit den großen Gesten der Jugend, aber mit der stillen, entschlossenen Kraft eines Menschen, der verstanden hat, dass jeder Schritt, der ihn mehr zu sich selbst führt, sich lohnt. Leben heißt, immer wieder aufzubrechen. Es gibt nichts zu fürchten. Lassen wir den Weg nicht schwerer werden, als er sein muss.Wo in deinem Leben hältst du noch fest, wo du vielleicht schon loslassen könntest?Dario Pizzano

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