
„Es ist nie zu spät, das Leben zu leben, das in dir ruft.“
Wenn Menschen am Ende ihres Lebens zurückblicken, sprechen sie nicht über Erfolge, Status oder Besitz. Sie sprechen über das, was sie versäumt haben – und was wirklich zählt. Die australische Palliativpflegerin Bronnie Ware hat viele dieser Gespräche geführt. Immer wieder tauchten dieselben fünf Gedanken auf. 5 Sätze, die still und ehrlich daran erinnern, was im Leben Bedeutung hat.
- Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.
Zu viele Menschen leben das Leben, das andere von ihnen erwarten. Sie stellen ihre eigenen Träume zurück – oft über Jahre oder Jahrzehnte. Erst ganz am Ende merken sie: Ich habe mich selbst aus den Augen verloren.
- Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.
Vor allem Männer bereuten es, zu viel Zeit im Beruf verbracht zu haben. Die Familie, die Kinder, das Leben selbst – all das ging an ihnen vorbei, während sie versucht haben, „alles richtig zu machen“. Doch am Ende zählt kein Projekt mehr, sondern wer an deinem Tisch sitzt.
- Ich wünschte, ich hätte meine Gefühle gezeigt.
Wie oft schweigen wir, weil wir Angst vor Ablehnung oder Streit haben? Wir schlucken Tränen herunter, lassen ein „Ich liebe dich“ oder ein „Das hat mich verletzt“ unausgesprochen. Doch was wir nicht zeigen, bleibt zwischen uns stehen. Und was wir offen teilen, kann verbinden, trösten, heilen.
- Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gehalten.
Freundschaften verblassen oft im Alltag, zwischen Terminen, Kindern, To-do-Listen. Und erst am Ende merken viele: Es waren nicht viele Freundschaften, die wirklich zählten – aber sie waren kostbar. Und sie fehlen.
- Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.
Viele Menschen erkennen zu spät, dass Glück nichts ist, was man sich verdienen muss. Sie stecken in Gewohnheiten, Pflichten, alten Mustern – und bemerken nicht, dass sie längst anders leben könnten. Glück ist kein Zustand, den man irgendwann erreicht. Glück ist eine Entscheidung, immer wieder.
Ich selbst bin jetzt 50 Jahre alt. Und ich erkenne mich in all diesen Punkten wieder. Wie oft leben wir gegen das, was unser Herz uns eigentlich sagt. Wie oft verschieben wir das Leben auf später – auf „wenn es passt“, auf „wenn es ruhiger wird“, auf „irgendwann“. Aber dieses „irgendwann“ ist eine Illusion. Was wir wirklich haben, ist das Jetzt. Es ist nicht perfekt. Es ist nicht fertig. Aber es ist echt. Und es ist genug. Dieser Text ist keine Mahnung. Er ist eine Einladung: Mutiger zu sein. Offener. Wahrhaftiger. Und dem Leben die Hand zu reichen, bevor es zu spät ist.
La vita è adesso. Das Leben ist jetzt.
Dario Pizzano
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