Wofür steht ein Verein wirklich? Teil 2

Veröffentlicht am 8. Januar 2025 um 07:04

Oft wird gesagt, man müsse der Jugend eine Perspektive bieten, und damit ist gemeint, dass sie höher spielen sollte. Aber warum betrachten wir es nicht einmal anders? Warum glauben wir nicht daran, dass unsere eigenen Jugendspieler eine Reise antreten können, die sie aus eigener Kraft – basierend auf ihrer Ausbildung im Heimatverein – so weit bringt, wie ihr Talent und Einsatz sie tragen? Warum setzen wir nicht auf das, was wir selbst aufgebaut haben? Der Weg muss nicht immer durch das Verlassen der Heimat führen. Vielmehr ist es doch wertvoll, wenn Spieler hier bleiben, Fehler machen dürfen, sich weiterentwickeln und gemeinsam mit ihrem Team wachsen. Ein Erfolg, der aus der eigenen Gemeinschaft heraus entsteht, ist so viel mehr wert als ein Jahr in einer höheren Liga, in einem Verein ohne echte Verbindung. Viele Spieler, die gehen, kommen zurück. Warum? Weil sie merken, dass ihr Heimatverein ihnen etwas bietet, das sie woanders oft nicht finden: Wurzeln, Zusammenhalt und – vielleicht ein wenig sentimental gesprochen – Nestwärme. Ein Verein ist eben nicht nur ein Ort zum Spielen, sondern ein Ort, an dem man sich geborgen fühlt und wachsen kann. Also: Wollen wir kurzfristigen Erfolg um jeden Preis? Oder möchten wir etwas Wertvolles aufbauen, das bleibt? Ein Team, das aus eigener Stärke wächst. Spieler, die stolz sind, das Trikot ihres Heimatvereins zu tragen, weil sie wissen, dass sie Teil von etwas Größerem sind. Das ist echte Perspektive: nicht der schnelle Wechsel in eine andere Liga, sondern die Möglichkeit, sich in einer vertrauten Gemeinschaft zu entfalten. Die wahre Stärke eines Vereins liegt nicht in der Tabelle, sondern in den Menschen, die ihn ausmachen.

Dario Pizzano

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Hannes Gerlach
Vor 4 Monate

Ich spiele bei Bischofferode und liebe Kleine Jungs