Der verlorene Frieden

Veröffentlicht am 31. Dezember 2024 um 18:09

Der verlorene Frieden – Warum wir endlich lernen müssen, tiefer zu sehen

Ich habe gerade den Film über Avicii gesehen, den weltberühmten Musiker, der trotz seines Erfolgs und seiner scheinbar perfekten Karriere innerlich zerbrach. Seine Geschichte zeigt auf tragische Weise, was passiert, wenn wir uns selbst verlieren – und wenn die Außenwelt den Menschen nur nach dem beurteilt, was er zu leisten oder darzustellen scheint. Wie oft urteilen wir über andere, basierend auf dem, was wir sehen: Erfolge, Status, Erscheinung. Doch jeder Mensch hat ein Innenleben, das wir nicht immer erkennen können. Hinter einem Lächeln kann sich eine tiefe Verzweiflung verbergen, hinter Erfolg der Schmerz, nie genug zu sein. Je mehr wir uns von diesem inneren Sein entfernen – sei es bei uns selbst oder bei anderen – desto kränker und leerer werden wir. Die moderne Welt macht es uns nicht leicht, über den äußeren Schein hinauszusehen. Sie fordert Perfektion, Geschwindigkeit und Leistung. Doch all das ist hohl, wenn wir dabei das verlieren, was uns wirklich ausmacht: unser inneres Gleichgewicht, unsere Gefühle, unsere Verbindung zu uns selbst und anderen. Wir sollten lernen, nicht nur mit den Augen zu sehen, sondern mit dem Herzen. Ein Mensch ist so viel mehr als das, was er nach außen zeigt. Und oft brauchen wir Mitgefühl und Geduld, um das Unsichtbare hinter der Fassade wahrzunehmen. Je mehr wir uns von dieser Fähigkeit entfernen, desto größer wird die Gefahr, uns selbst und unsere Mitmenschen in eine Spirale aus Druck, Krankheit und Depression zu treiben. Die Geschichte von Avicii erinnert uns daran, wie wichtig es ist, tiefer zu schauen – in uns selbst und in andere. Frieden finden wir nicht im Außen, sondern in der Verbindung mit dem, was wir wirklich sind. Avicii war ein unglaublich kreativer, lebendiger Mensch, dessen Musik die Herzen von Millionen berührt hat. Seine Verletzlichkeit, mit der er Emotionen in die Welt trug, war seine größte Stärke – und zugleich sein Verhängnis. Möge uns das neue Jahr lehren, achtsamer und respektvoller mit solchen empfindsamen, künstlerischen Seelen umzugehen, denn sie schenken uns so viel. Lasst uns 2025 ein Jahr des tieferen Sehens machen, in dem wir weniger urteilen, mehr fühlen und den Mut haben, mit dem Herzen zu schauen.

Dario Pizzano

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Kommentare

Elke Aderhold
Vor 4 Monate

Sehr gut geschrieben, über eine Sichtweise mit dem Leben um zu gehen und mit Gefühl zu handeln.