
„Die Seele hat ihre eigenen Jahreszeiten, und manchmal liegt ein langer Winter über uns.“
Depression ist ein Zustand, der oft still beginnt. Ein schleichendes Gefühl von Schwere, das sich wie ein Schleier über den Alltag legt. Es ist, als würde die Welt ihre Farben verlieren – und niemand bemerkt es. Nach außen hin mag alles normal wirken, doch innen tobt ein leiser Sturm, eine Leere, die schwer in Worte zu fassen ist. Was ist es, das uns so niederdrückt? Oft sind es ungelebte Teile unseres Selbst. Träume, die wir aufgegeben haben, Gefühle, die wir nicht zeigen durften, Verletzungen, die wir weggeschoben haben. Was wir nicht leben, bleibt in uns – und drückt uns irgendwann nieder. Depression ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist ein Ruf nach innen, ein stiller Protest der Seele, die sich nach Heilung sehnt. Doch in einer Welt, die von Funktionieren und Stärke geprägt ist, fällt es schwer, diesen Schmerz zu zeigen. Wer kann schon verstehen, wie schwer es ist, morgens aufzustehen, wenn die Dunkelheit so überwältigend ist?
„Manchmal sind es die dunkelsten Nächte, die die hellsten Sterne hervorbringen.“
Die Herausforderung liegt darin, mutig zu sein – ehrlich zu sich selbst und zu anderen. Sich jemandem anzuvertrauen, einen kleinen Schritt zu machen, auch wenn der Berg unüberwindbar scheint. Heilung beginnt dort, wo wir aufhören, uns selbst zu verurteilen, und anfangen, uns mit all unseren Schattenseiten anzunehmen. Wenn du selbst leidest: Du bist nicht allein. Erlaube dir, Hilfe zu holen, und sei geduldig mit dir selbst. Und wenn du jemanden kennst, der leidet: Sei da. Nicht mit Ratschlägen, sondern mit offenem Herzen. Manchmal reicht ein Zuhören, um eine Brücke zu bauen.
Dario Pizzano
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Kommentare
Wichtiges Thema, danke. Gebet, mit oder für den Menschen. Dasein im Lichte Jesu. Mutig sein und diesen Menschen mit in eine Anbetung nehmen. Vor den Herrn. Er heilt.
Sehr gut geschrieben.